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Geführt oder verführt?

Leider ist unser Mitglied Hatsch_43 im September 2014 verstorben. Wir sind sehr traurig, dass wir in Zukunft auf seine humorvollen, pointierten und hintergründigen Texte verzichten müssen.
Doch seine Alltagsbeobachtungen und Kolumnen bleiben aktuell und wir schätzen sie nach wir vor sehr. Deshalb kannst Du sie auch weiterhin auf unseren Seiten lesen.

Hatschis Alltagssplitter

Geführt oder verführt?

Der Mensch möchte geführt werden. Und was bietet sich da an? Ja richtig: DAS NAVI! (Oder auch: Na wie geht’s?) Von A nach B, auch mal mitten in die Baustelle rein führt uns "Tante Erna“ - oder wie heißt Dein Führungsengel? Ihn gibt es heute für Autos, Zweiräder, sicher bald auch für Fußgänger, damit Du sicher zur Toilette findest.


Und das Beste: Du kommst niemals in die Verlegenheit, Demenz erklären zu müssen, wenn Du nicht weißt, WARUM Du irgendwo bist … Nein „Erna“ ist schuld daran, dass Du rumhängst, wo Du grad stehst. Letzt habe ich irgendwo gelesen, dass Viele sich nun zum Bäcker um die Ecke navigieren lassen, zu dem sie schon als Kind zu Fuß gingen – da braucht ja die Eingabe länger als die Fahrt. Aber Verständnis bitte, so’n Navi kostet ja Geld, und das soll „Erna“ schließlich abarbeiten - JAWOLL!!


Uns hat Erna auch schon mal abgearbeitet. In Unkenntnis einer Baustelle hat „sie“ uns so locker mal 150 Kilometer Umweg beschert, wo wir doch nur geradeaus nach Dänemark wollten. Todmüde sind wir bis Schleswig gekommen, wo wir dann statt Abendessen nur noch ne Nachtandacht bekamen. Der Legende nach soll es schon vorgekommen sein, dass „Erna“ dem Wunsch nach Baden-Baden sofort nachkam und die Fuhre in den See kippte. Aber heute ist alles besser, ehrlich. Nicht mehr „Wenden Sie sofort!“ auf der Autobahn und immer so zornig befehlend (so kam so manche Geisterfahrt zustande), sondern „Fahren Sie den rechten Streifen an und schlafen Sie sich erst mal aus“ - ist doch viel menschlicher. „Möchten Sie den Hamburger mit Mayo oder Ketchup …“ uups, das war dann wohl eine Ausfahrt zu früh direkt an den Drive-in-Schalter von MacDoof.


Es gibt heute keine doofen Geräte mehr, neiiiin, sie haben einen IQ, das ist das Kürzel für Intelligenz-Quotient. Ja, da staunt der Laie, so’n Navi ist besser bei Pisa als Dein Sohn, ha! „IQ-Routing“ bedeutet, dass Tante „Erna“, ja gut, von mir aus auch „Susi“, alternative Schleichwege weiß, wenn‘s mal eng wird auf der Straße, oder wenn Dir Deine Frau entgegenkommt, wo Du auf dem Weg zum Liebchen bist – jaaaa, kann der alles! Genial, oder?


Und ganz toll find ich das „map sharing“: Du gibst Du Änderungen in Deinem Umfeld durch und der Vertreiber baut sie in sein Kartenupdate. Whow, welche Vision, ich weiß da eine Straße, die führt direkt IN den Neckar, besonders geeignet für unseren Asphalt-Rowdy mit der aufgemotzten Tiefbett-Röhre, diese Dumpfbacke hab‘ ich schon lang auf’m Kieker ...


Aber jetzt mal ehrlich: Siehst Du auch so viele Autofahrer, die allein im Auto vor sich hin labern? Das scheint nur so, denn sie sind nicht allein, Tante „Erna“ fährt mit - möge sie auch ihr Schutzengel sein!


Mit verbindlichem Gruß,
Euer
Hatschi_43 ;-))

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