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Bitte etwas mehr Respekt

Neulich verließ ich mit frisch gestylten Haaren den Friseursalon. Oh Schreck, es regnete und ich hatte keinen Schirm dabei. Kurzentschlossen löste ich mein Halstuch und band es mir zum Schutz meiner Frisur als Kopftuch um.

Dann fiel mir ein, dass ich für meine Besucher am Abend zwar alle Speisezutaten eingekauft, aber den Wein vergessen hatte. Also auf zum nächsten Laden und zwei Flaschen Pouilly Fumé in den Tragekorb gepackt. Der neben mir stehende Kunde nahm eine identische Flasche aus dem Regal und hielt sie mir unter die Nase.

„Du Frau, können sagen, ob Wein schmecken gut?“

„Das weiß ich leider auch nicht.“

Hatte er mich zuvor wegen des Kopftuches für eine Ausländerin gehalten, merkte er an meiner Aussprache, dass ich eine Einheimische bin und redete in reinem Deutsch weiter.

„Aha, ich dachte, Sie kennen die Marke.“

„Nein, ich verstehe nichts davon. Meine Wahl fiel auf diesen Wein, weil bei dem Preis eine ausgezeichnete Qualität zu erwarten ist“, erwiderte ich in nicht gerade freundlichem Tonfall.

Ich war wütend wegen seiner plumpen Anrede „Du Frau...“ Haben Ausländer etwa kein Recht darauf, respektvoll mit „Sie“ angesprochen zu werden? Und lernen Migranten, die sich hier integrieren wollen, ein gutes Deutsch (falls sie es nicht bereits sprechen), wenn man im Gespräch mit Ihnen ein solches Kauderwelsch benutzt?

Übrigens: Bei meinen neun engsten Angehören sind vier verschiedene Nationalitäten vertreten. Ich bin stolz auf meine Multi-Kulti-Familie, in der Toleranz und gegenseitiger Respekt gelebt werden.

Autor: Niagara

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