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Ausflug nach Angermünde und zur Blumberger Mühle

Es war Samstag, der 25.06.2011, die Stadt Berlin war voll von Besuchern, als sich Feierabendler und andere Wandergruppen auf den Weg machten, dem Trubel des CSD 2011 zu entfliehen. Wir, 40 Feierabendler aus Berlin-Mitte, Frankfurt (Oder) und Potsdam, hatten uns die Uckermark mit Angermünde und die Blumberger Mühle als Ziel ausgesucht. Der Zug war überfüllt, aber wir haben alle einen Platz gefunden.

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Berlin-Hauptbahnhof - Warten auf den Zug nach Angermünde
Foto: Karegu (Gudrun)

Pünktlich trafen wir in Angermünde ein und wurden gleich am Bahnhof vom Stadtführer Tuchscherer und seiner Kollegin begrüßt. Ohne Verzögerung begann unsere Stadtführung. Entlang der Stadtmauer wanderten wir zur Marienkirche.

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Auf dem Weg zur St. Marienkirche

Die Pfarrkirche Sankt Marien ist stadtbildprägend und mit ihrem hohen giebelverblendeten Turm weithin sichtbar. Mit einer Turmhöhe von 53 Meter ist sie die höchste Feldsteinkirche in Brandenburg. In einer alten Anekdote wird augenzwinkernd erzählt, dass der Kirchturm so hoch gebaut wurde, damit die Angermünder den Berlinern in die Kochtöpfe gucken können. Berlin ist zu der damaligen Zeit nicht größer als Angermünde.

Anfang des 13. Jahrhunderts als Feldsteinkirche erbaut, wird die Marienkirche im 15. und Anfang 16. Jahrhundert zu einer großen Hallenkirche erweitert. Eine Nord- und Südkapelle aus Ziegelstein kamen hinzu. Ebenso eine polygonale Chorerweiterung in Backsteingotik. Die Kanzel und der Altar sind im neogotischen Stil in den 1860er Jahren gestaltet. Das Altarbild ist eine Kopie der „Taufe im Jordan" von Peter Paul Rubens. Das Original besaß König Friedrich d. Große, das seit 1945 allerdings als verschollen gilt.

Berühmt ist die Marienkirche vor allem wegen ihrer Joachim-Wagner-Orgel, die zu den bedeutendsten in ganz Norddeutschland gehört. Der Silbermann-Schüler lässt 1742-44 die Orgel einbauen. Besonderheiten sind unter anderem die Pauke mit schlagenden Engel und die Zirbelsterne.

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Auf dem Weg zum Marktplatz

Von hier aus ging es weiter, vorbei am Gefängnis zum Marktplatz. Dem Mittelpunkt von Angermünde.
Der Markt besteht aus einem Hauptmarkt vor dem Rathaus. Historisch als Krammarkt genutzt, ist er heute zentraler Punkt der Stadt für Einheimische und Besucher. Der Uckermärker Künstler Christian Uhlig hat hier ein modernes Brunnenensemble geschaffen, was auf amüsante Art alt und neu verbindet. Eines der schönsten Fachwerkhäuser in Marktlage ist das „Café Schmidt". Nach den großen Stadtbränden 1705 und 1731, musste auch dieses Haus neu erbaut werden. 1764 erwirbt die Frau des berühmten preußischen Reitergenerals von Seydlitz, das Gebäude. Verschiedene Nutzungen folgten bis zu seiner Sanierung in den Jahren 1995 bis 1997 und der Umnutzung als Café und Wohnhaus. Hier kehrten einige von uns bei köstlichem Kaffee und frischen Kuchen ein.

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Das Zentrum von Angwermünde - Der Marktplatz

Auf dem Markt an der östlichen Rathausecke befindet sich der Angermünder Prangeresel. Der Magistrat der Stadt lässt diesen – heute eine Rekonstruktion – 1713 errichten und ersetzt damit den Schandpfahl. Vor allem Betrüger wurden hier an den Pranger gestellt.

Auf der Westseite des Rathauses befindet sich der sog. Kleine Markt, der im 19. Jahrhundert begrünt wird. Heute finden hier zahlreiche Veranstaltungen statt, so z.B. der weihnachtliche Gänsemarkt, der alljährliche Lampionumzug mit dem Aufstellen des Maibaumes, das Maifest und das Stadtfest von Angermünde. Auf der anderen Seite schließt sich der Vieh- oder Pferdemarkt an. Seit 1850 steht hier das ehemalige Kreisgericht.

Unsere Stadtführung endete hier am Markt. Wir hatten noch Zeit zur freien Verfügung. Einige kehrten in den Gaststätten um den Marktplatz zum Mittagessen ein, andere verbrachten ihre Freizeit mit dem Besuch des Klosters oder einen weiteren Rundgang durch die Stadt.

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Die Biberbahn (als fahrender Baumstamm gebaut) war zu klein für uns, also kam ein großer Bus

Gegen 13.40 Uhr traf nicht die Biberbahn ein, die uns zu unserem nächsten Ziel, der Blumberger Mühle bringen sollte, denn wir hätten nicht alle hineingepasst. So wurde die Biberbahn mit einem Bus ausgetauscht, die kurze Fahrt machte uns aber trotzdem Spaß.

Die Blumberger Mühle vor den Toren der Uckermärkischen Jungmoränenstadt Angermünde,
inmitten einer Naturerlebnislandschaft mit Spielflächen, Irrgarten, Weidenpavillons, Brücken, Aussichtsturm und Gartenlokal. Wer am Mauerwerk aus Kalksandstein und der Fassade aus fledermausfreundlich abgeschrägten Latten steht oder es aus einiger Entfernung ins Auge fasst, der wird kaum erahnen, welch exzellenten Einfall Architekt Bernd Kühn hier am Odernebenflüßchen Welse verwirklichte: Inmitten eines Landstücks aus Festland, Moor und eingedeichten Wassern, das nach der letzten Gletscherschmelze vor rund 15000 Jahren entstand, baute Kühn 1997 ein Haus in der Gestalt eines hohlen Stubbens. Der zum Symbol genommene Baumstumpf steht für das natürliche Werden, Sein und Sterben, und er ist ein unpathetischer, nichts desto weniger eindringlicher Aufruf an uns derzeit Lebende, diesem Umstand beim Umgang mit Lebensräumen Rechnung zu tragen - damit nach uns neues Werden möglich ist. Eine Ausstellung des NABU im Inneren des Hauses unterstützt den Gedanken eines Naturschutzes - so wie ihn der amerikanische Forstwissenschaftler und einer der Gründer der weltweiten Naturschutzbewegung Aldo Leopold (1887-1948) zur Geltung brachte. Seine erdgerechte Zielvorstellung definierte Leopold als "einen Zustand der Harmonie zwischen Mensch und Land". Christlich motivierte Menschen nennen dies Achtung vor der Schöpfung.

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Im Naturschutzgebiet Blumberger Mühle

Das angrenzende Naturschutzgebiet, das den Status einer Wasservogelschutzzone besitzt, besteht aus zwanzig Teichen mit einer Gesamtfläche von 140 Hektar und einer Karpfenzucht. Auf Inseln und Halbinseln des Mühlenareals wachsen Altbäume und jungen Erlen; die Naturbelassenen Teichränder sind ideale Ansitze für Nahrungssuchende Greifvögel. Eine etwa 2000 Quadratmeter große Freianlage für Europäische Sumpfschildkröten befindet sich unweit eines Moores, in dem jeweils ab April paarungslustige Laubfrösche und Rotbauchunken ihr erregt-knarrendes Konzert ausbringen. In der oberen Etage der Hecken leben Zaunkönig, Goldammer und Neuntöter, im Parterre die Igel. Angesiedelt sind Fischotter und Biber, für deren Tun und Treiben es hinreichende Beweise gibt Vom Beobachtungsstand aus kann man mit etwas Glück die Jagd der Fisch- und Seeadler verfolgen und den Kormoran zusehen. Der Mühlen-Besucher stößt dennoch auf keinen Exotenzoo, sondern eher auf eine "Farm der Tiere", in der - anders als in der gleichnamigen Geschichte von George Orwell - jede Kreatur nach ihren evolutionär geformten Bedürfnissen leben kann und nicht die Gefahr besteht, dass irgendwelche Schweine plötzlich die Macht ergreifen.

Eine Wanderung durch dieses schöne, naturbelassene Gebiet beendete unseren Ausflugstag. Wir kehrten zum Abschluss in das Restaurant „Zum grünen Wunder“ ein. Dort gab es allerlei Köstlichkeiten und auch genug Zeit um sich von der Wanderung zu erholen

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Vor der Rückreise noch eine Erholungspause in der Blumberger Mühle

Um 17.00 Uhr holte uns der Bus von der Blumberger Mühle ab und brachte uns zum Bahnhof. Im Zug, der aus Schwedt (Oder) kam, waren wir nicht allein, wir trafen noch andere Wandergruppen, die genau wie wir, ein schönen Tag verbrachten.

Autor
Mausepaul (Karl-Heinz)
24.06.2011

Es wurden viele Fotos gemacht, schaut euch diese einfach an und ihr werdet feststellen, wie schön dieser Ausflug war..

Link zur Fotoschau von Saroma (Irene) geht es #hier

Link zur Fotoschau von Dorle0815 (Dora) geht es hier


Natürlich dürfen Fotos von Karegu (Gudrun) nicht fehlen, klick einfach hier

Auch Fotos von Mausepauline (Karin) gibt es hier

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